Homestay Ho Chi Minh City

Unser nun schon viertes Volunteering- Projekt in Südostasien war ein besonderes Erlebnis. Wir haben wundervolle Freunde aus aller Welt gewonnen, authentisches vietnamesisches Stadtleben gelebt, adrenalinreiche Ausflüge mit dem Moped unternommen, gemeinsam gesportelt und jede Menge Zeit in bombastischen Coffee-Shops verbracht. Noch viel mehr einzigartige Erinnerungen haben wir in den 2 Wochen gesammelt, als dass wir sie jetzt wiedergeben könnten. Aber erstmal von vorne: Kommend von Phom Penh und unserem Schulprojekt bei LCDI fahren wir mit dem Bus über die Grenze nach Ho Chi Minh City, eine riesige und wahnsinnig interessante, belebte Stadt im Süden Vietnams. Superspontan schreiben wir noch am selben Tag per "Workaway" ein hiesiges Projekt an, ein Englisch-Lerncenter für junge Vietnamesen, die gemeinsam mit freiwilligen Lehrern aus aller Welt in einer Art WG, genannt "Homestay", leben und ihr Englisch verbessern. Superspontan, da uns, typisch weit verbreitete asiatische Termin-Schlampigkeit, das zuvor eingeplante Unterrichtsprojekt in Saigon(=Ho Chi Minh City) nicht mehr geantwortet hatte. Wieder mal ein Wink des Schicksals, welches uns eine vermutlich noch viel bessere Zeit beschert hat.

Komplett ohne Vorstellung, was uns erwarten könnte, kommen wir beim "Homestay" an und werden auf der Treppe von rund 15 jungen Leuten in Empfang genommen. In dem mit weit zu vielen Menschen gefüllten WG-Zimmer bekommen wir zwei Betten zugewiesen und starten unsere Mission, herauszufinden, was denn hier eigentlich abgeht. Von anderen Volunteers, dem Manager und den Schülern werden wir zum Glück gleich liebevoll in die "Homestay"-Family aufgenommen und am Abend sowie am Wochenende zu gemeinsamen Aktivitäten eingeladen, sodass wir uns schnell einleben.

Tja, was soll ich sagen, von da an ist sehr viel passiert. Das eigentliche Unterrichten wird sonstigen sozialen Aktivitäten in den nächsten Wochen eindeutig untergeordet. Dies belegt nicht unbedingt unsere Faulheit und Party-Laune sondern das leicht chaotische Lehr- und Lernsytem des Homestays. Schüler von rund 18 bis 30 Jahren wohnen(oder kommen nur tagsüber) gemeinsam mit den Lehrern und bekommen täglich einige "Unterrichtsstunden", meist einzelnd oder in Kleingruppen. Dass diese Lehreinheiten nicht sooo ernstgenommen werden merken wir, als Schüler regelmäßig unsere Stunden verschlafen, absagen oder in diesen am liebsten nur Konversation führen wollen. Tatsächliche Vorbereitungen für die Stunden treffen wir kaum...wer weiß, ob unsere Schüler nicht vielleicht eh gerade ein Nicker'chen in der Unterrichtszeit halten werden? Wir realisieren, dass der Hauptzweck dieses WG-Lebens in erster Linie der ständige Austausch der Schüler mit uns "Foreignern" ist. Gemeinsames Sporteln im Park, Coffee-Shop Besuche mit den Schülern und jede Menge Ausflüge sind die Art des "Unterrichts", der den Schülern Selbstvertrauen in der englischen Konversation gibt. Gut für uns, so haben wir viel Zeit für coole Aktivitäten gemeinsam mit den Schülern und Volunteers.

Tischtennis, Badmington, Fußball, Inline-Scaten oder Federfußball(typisch südostasiatisch)...fast jeden Tag sporteln wir gemeinsam im nahegelegenen Park oder in der Sporthalle. 

In Vietnam -und ganz besonders in Ho Chi Mingh- findet man eine einzigartige Coffee-Shop-Tradition. Von Jung bis alt, zwecks Businness oder Freizeit, abends und morgens...der Coffee-Shop ist hier der "place to be". Auch wir verfallen dieser Tradition und finden uns öfter als uns lieb wäre in einer der originellen Coffee-Locations wieder.

Neben dem Kaffee die zweite Liebe der Vietnamesen: Karaoke. Auch wir schließen uns einige Male dem Trip in die Karaoke-Bar an und schmettern englische Hits was das Zeug hält...&an einem Abend besuchen wir ein vietnamesisches Pop-Konzert:)

Essen! Großes Thema. Die vietnamesische Küche ist weltweit bekannt und lokal natürlich noch viel besser als in ausgelagerten Lokalen in unserer Heimat. Um 1-2 Euro speisen wir oft oft oft in delikaten Restaurants, vegetarischen Bistros und herzigen Straßenläden.

An den Wochenenden machen wir einige coole Trips mit den Scootern(=Mopeds,...) in die Umgebung der Metropole Saigon. "Monkey-island", eine Halbinsel 2 Moped-Stunden entfernt ist unsere erste Location, die wir mit einer Gruppe an ca. 10 Leuten aus dem Homestay besuchen. Auch ein Wasserpark, Swimming-Pool und der Besuch eines vietnamesischen Pop-Konzerts stehen auf dem Programm. Der beste Teil ist stets die Fahrt auf den Scootern. Meist überlassen wir das Steuern den geübten Vietnamesen unter uns und genießen die Aussicht, den Vordermann(oder Vorderfrau obviously) umklammernd, vom hinteren Sitz aus. 

In unser kurzen Zeit in Ho Chi Mingh haben wir so so liebe Freude kennengelernt. "Candy", eine crazy aber megaliebe Vietnamesin beim Homestay, die wir in wenigen Wochen in ihrem Heimatdorf besuchen werden. Amy, Volunteer aus Australien, und Vivi aus China, mit denen wir viele interessante Gespräche führen und viel Spaß haben. Unsere beiden SriLankesischen Freunde Malintha und Rasa, die wir sehr ins Herz schließen und mit denen wir im Anschluss an unsere Zeit beim Homestay gemeinsam weiterreisen. Yèn, Anfangs Schülerin beim Homestay, bald eine gute Freundin, mit der wir Ausflüge machen, Karaoke singen und viele schöne Momente verbringen. Auch Yèn werden wir nach dem Projekt sicher noch anderswo sehen.:) ChinChin, Hóa, San, Thoung, Trinh, Quýên...so viele weitere liebe "Schüler" aus unserer WG-Zeit. Jeder uns jede von ihnen ganz besonders und hoffentlich noch lange in gutem Kontakt mit uns. :)

Danke für die schöne Zeit! <3