Wo der Pfeffer wächst

Willkommen zu einem kurzen Flashback. Zu einigen Parts unserer Reise haben wir noch keine Posts veröffentlicht, wollen dies aber gerne nachholen. Also reisen wir gemeinsam in der Zeit zurück...



Die wahrscheinlich bisher schönste Zeit hatten wir da, wo der Pfeffer wächst.

Ja, richtig gelesen, wir sind nach Kampot gefahren, die Stadt, die für ihre Pfefferplantagen bekannt ist. Lustig ist, das wir gar keine Pfefferpflanzen gesehen haben - aber dazu später mehr.


Zunächst waren wir in Phnom Penh, um unsere Visaverlängerung zu beantragen, da wir aber in eine Reihe von Missverständnissen verwickelt wurden, kam mal wieder alles anders als geplant. Aber zurück zum Anfang.

In Phnom Penh haben wir am ersten Tag mit Jacob, einem netten Typen unseren Alters, den wir im Hostel kennengelernt haben, die Stadt unsicher gemacht. Allerdings nur bis es zu regnen anfing. Und plötzlich immer mehr regnete. Und mehr. Typisch für Kambodscha ist der Monsunregen, der plötzlich kommt und extrem stark ist. Da dieser aber auch immer schnell wieder vorbei ist, mussten wir einfach nur ein bisschen unter einem Dach warten. Am nächsten Tag haben wir uns entschieden, dass Genocide Museum ein paar Straßen weiter zu besuchen. Es ist das ehemalige Gefängnis S21, das zur Zeit des Regimes der Roten Khmer (franz. Khmer Rouge) genutzt wurde. Die Geschichte Kambodschas ist mindestens so schrecklich wie der Holocaust in Europa. Der Besuch des Museum ist also nichts für schwache Nerven.

Am Anfang wird man per Audioguide durch die Räume geführt, in denen die letzten 14 Toten des Gefängnisses gefunden wurden. Diese wurden, wie viele andere vor Ihnen zu Tode gefoltert. Man bekommt Einblicke, wie die Gefangenen gelebt haben, welche Foltermethoden angewendet wurden und wie das Gefängnis entstanden ist. Hier können wir leider nicht alles aufzählen, aber das Museum können wir jedem empfehlen, der sich in Phnom Penh aufhält und ein bisschen für Geschichte interessiert. Besonders interessant war, dass alles sehr veranschaulicht wurde, mit Bildern, Audios oder dem Gebäude selbst.

Am selben Abend haben wir uns dann kurzfristig entschieden eine der zahlreichen Skybars Phnom Penhs zu besuchen, die Eclipse Skybar, von der man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang hat.

Dann ging es für uns auch schon wieder weiter nach Kampot, das ca. 3,5 Stunden von Phnom Penh entfernt liegt. Kampot ist für seine Pfeffer- und Salzplantagen berühmt und angeblich gibt es hier den besten Pfeffer der Welt. Leider kamen wir gerade nicht zur Erntesaison, was bedeutet, man kann den Pfeffer zwar probieren, aber nicht direkt sehen wie dieser abgebaut wird.


Trotzdem hatten wir in Kampot eine wunderbare Zeit, unter anderem, weil wir in unserem Hostel Thuy, eine Backpackerin aus Texas, kennengelernt haben, und mit ihr gemeinsam eine tolle Zeit verbracht haben.

Gemeinsam haben wir uns im Bokor National Park Wasserfälle, Bokor Mountain und die verlassenen Gebäude aus der französischen Kolonialzeit angeschaut. Dafür haben wir uns zunächst im Hostel für 4 $ pro Tag einen Motorroller gemietet, den man hier schon ab 14 Jahren und ohne Führerschein nutzen kann. :)

Dann gings am ersten Tag los in Richtung Bokor Mountain, aber einmal leider falsch abgebogen, schon landen wir per Zufall bei anscheinend weniger bekannten Wasserfällen etwas weiter entfernt. Dieser Zufall hat sich also letztenendlich als Glück herausgestellt.

Nachdem wir dann den richtigen Weg zum Bokor Mountain gefunden haben, hatten wir mit den Mopeds einen abenteuerlichen Aufstieg. Gefühlte (und reale) 32 Kilometer sind wir auf der wunderbar neuen Passstraße in Kurven hinaufgefahren, die uns wahrscheinlich nur so lang vorkam, weil wir maximal 40 km/h gefahren sind.

Endlich oben angekommen, wurden wir mit einem unglaublichen Ausblick belohnt, denn Bokor Mountain ist ca. 1080 m hoch, sodass wir uns in den Wolken wiederfanden.

Besonders interessant fanden wir die vielen verlassenen Gebäude aus den 1920ern, die die Franzosen während der Kolonialzeit hier bauten, weil das Klima auf dem Berg kühler ist als im Tal. Unter anderem immer noch zu besichtigen sind eine Kirche, Wohnhäuser, eine Polizeistation und ein Casino.


Am nächsten Tag haben wir dann mit den Motorrollern Kep unsicher gemacht.

Wir haben einen kurzen Blick auf den berühmten Krabbenmarkt und den langen Strand geworfen, da wir als Vegetarier ohne Badesachen nicht viel machen konnten, trotzdem war es ein wunderschöner Ausflug, nicht zuletzt wegen der neuen, motorradfreundlichen Straße, die in das Städtchen führt.