LCDI volunteering

Kleines Update aus unserem Leben: 

Laura& ich(Marlene) unterrichten und leben momentan bei "LCDI", einer wundervollen NGO-Schule nahe Phnom Penh, an der wir uns so richtig wohlfühlen. Dass wir hier länger bleiben werden als geplant, wird uns schnell klar. Mit den Schülern, die allesamt auf dem Schulgelände wohnen und größtenteils in unserem Alter sind, sind wir gut befreundet und verbringen auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit. Volleyball- und Fußballmatches, Geburtstagsparties, gemeinsames Malen oder nette Gespräche am Abend sind nur einige der Highlights unserer bisherigen Zeit an der Schule. Derzeit helfen wir den Schülern bei der Vorbereitung auf das großes Englisch-Exam Ende Dezember, auf dessen Grundlage die einzelnen Klassen neu eingeteilt werden sollen.

Die Schüler sind zwischen 11 und 25 Jahre alt und haben verschiedenste Hintergründe und Motivationen, sich hier in der "Leadership and Character Developement Institution"(kurz LCDI) weiterzubilden. Teilweise können die Familien die hohen Highschool-Kosten nicht bezahlen oder Kinder verlassen die Schule frühzeitig um Arbeiten zu gehen. Solche Kinder landen mit viel Glück bei uns und sind auch bereit, die großen Entfernungen zu ihren Heimatprovinzen zu tolerieren. Neben solchen Kandidaten, gibt es einige Highschool-Absolventen, die nach der Schule besser Englisch lernen oder gar damit anfangen wollen, weil es in ihren Dörfern und Schulen keine Sprachlehrer gab. Im Großen und Ganzen erzählen uns die Schüler, deren Eltern fast ausschließlich Farmer oder Straßenhändler sind, dass sie später besser bezahltere und angesehenere Jobs haben wollen und erkannt haben, wie essenziell Englisch für einen Solchen ist. Viele sagen uns, dass sie früher keine Perspektive gesehen, aber jetzt, seit sie an der Schule lernen, neue große Ziele im Leben haben. 

Neben dem Englischunterricht wird bei dem Projekt auch großen Wert auf Charakterbildung, Sport und Lebenslernen gelegt. Mehrmals wöchentlich gibt es Taekwondo-Stunden, gemeinsames Singen, Filmabende zu Themen wie "Frieden" oder "Gemeinschaft" und Phalla, der Direktor der Schule, hält motivierende Reden. Neben den meist 5 Englischstunden am Tag, gibt es freie Lernphasen und dazu noch Schüler, die in ihrer Freizeit büffeln, fest entschlossen, diese einzigartige Chance zu nutzen, um etwas aus ihrem Leben zu machen. Ich bin begeistert, gerührt und inspiriert von dem Engagement der Schüler, ihrer Offenheit und ihren großen Zielen, für die sie so viel härter kämpfen müssen, als so manch Andere.


Für den Schulbesuch zahlt jeder so viel, wie er/sie kann. Finanziert werden die Lehrer(allesamt ehemalige LCDI-Schüler, deren Englischniveau sich leider kaum von dem der Studenten unterscheidet) sowie das gesamte Projekt von Spenden. Für die 3 Mahlzeiten für jedes der 60 Schüler, müssen 10 DOLLAR!!! pro Tag ausreichen. Reis und einige esentielle Produkte werden zudem von Dauerspendern bereitgestellt. Volunteer-teacher, wie wir es sind, kommen nur unregelmäßig. Zur Zeit sind wir auch die einzigen. Dies liegt vor allem an dem nicht optimalen Marketing. Sowohl mehr zukünftige Schüler als auch freiwillige Helfer sollen in nächster Zeit erreicht werden. Kurze aber sehr schöne 2 Tage haben wir mit einem äußerst sympathischen portugiesischen Volunteer, Ricardo, verbracht, der ebenfalls mit ganzem Herzen die Schule unterstützt und uns beim Einstieg in die neue Umgebung geholfen hat.

Momentan bringen wir auch unsere gestalterischen Fähigkeiten ein und bemalen die Schulwand. Mehr Infos und Bilder folgen.:)

So viel zu unseren ersten Eindrücken und Gedanken. Mehr wird folgen...gewiss!

( Anmerkung: Hallo allerseits, blogtechnisch passiert uns gerade das, was vermutlich vielen (Reise-)bloggern nach einer Weile auch passiert. Wir leben uns hier so richtig ein und genießen unser Reiseleben im hier und jetzt. (ohne ständig am Handy zu sitzen...). Also hochgeschätzte Follower, verzeiht unsere derzeit rare Blog-Präsenz. Massenhaft Bilder könnt ihr jederzeit unter "Gallerie" bestaunen, neue ausführliche Artikel eben nur hie und da.:)