G'schichten über G'schichten...

Wieder mal haben sich einige erzählenswerte Stories angesammelt, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Holt euch ein heißes Getränk und genießt Anektoten aus unserem Leben.

#1: Beginnend an dem Tag unser Ankunft bei der AKD school und noch 2 zähe Tage länger findet die Bestattungszeremonie einer wohlhabenderen Kambodschanerin statt. Um die 200 Gäste quartieren sich im 100 Meter-Luftlinie-Nachbarhaus der Schule für die mehrtägige Feier ein und es wird ein neon-leuchtender, riesiger Turm aufgestellt, an dem der frisch gefüllte Sarg montiert ist. Auf das "Ruhe in Frieden" müssen sowohl die werte Verstorbene als auch wir 12 Volunteers und alle AKD- Schulkinder anscheinend noch ein paar Tage warten. Die versammelten Nachbarn lassen von 6 in der Früh bis 9 am Abend eine derart laute Musik- korrigiere: immer gleichbleibende aasiatische Einheitsmelodie- zu uns hinüberschallen, sodass wir den Eindruck bekommen, sie dröhne aus dem Lautsprecher an unserer eigenen Zimmerdecke. Konversation auf der Terrasse, Unterrichten im Hof oder Abschalten des Hirns...nicht in diesen 3 Tagen. Endlich verbrennen sie letztendlich die Leiche, sodass wir nur mehr den Leichengeruch und das spät nächtliche Feuerwerk ertragen müssen. RIP. (in PEACE! please!!!)

#2: Als wir eines morgens eine Pagoda erkunden, folgen uns zwei kleine einheimische Buben. Panisch halten sie uns davon ab, uns  bestimmten Tempeln auf dem Areal zu nähern und deuten uns, dass dort ein Geist wohne, vor dem sie riesige Angst hätten. Vielleicht nur ein Scherz. Vielleicht aber auch nicht. Tatsache ist, dass der Großteil der Südostasiaten an Geister glaubt und deshalb kleine Opfertempel vor den Häusern platziert.

#3: Ein Abkürzer durch einen kleinen, feinen Park in Bangkok führt dazu, dass wir uns wenig später inmitten des "Shuttlecock"- Seniorentreffs wiederfinden. Eine Gruppe an sportlich gekleideten Einheimischen, die in Kreisaufstellung ein federballähnliches Geschoß mit dem Fuß herumkicken, läd uns zum Mitmachen ein. Es handelt sich um Federfußball, auch Shuttlecock genannt, und macht echt Spaß. Gemeinsam mit einem argentinischen Touristen und den "Profis" aus dem Park spielen wir einige Zeit, machen ein Gruppenfoto und bekommen zum Abschied einen handgemachten Federball geschenkt. :)))

#4: Herzig, aber irgendwie auch erschreckend. Auf dem Rückweg vom Berg "Phnom Krom" nach Siem Reap bitten wir unseren persönlichen Tuk tuk Fahrer bei einer Lotusfarm anzuhalten. Ein idyllisch angelegtes Feld, Bambushütten mittendrin und eine untergehende leuchtende Sonne....wunderschön! Vor dem Eingang laufen uns strahlende Kids entgegen, die uns "High fives" und dann den Wink dazu geben, einen Dollar(Währung in Kambodscha), als Eintrittsgeld zu bezahlen. Gerne unterstützen wir die sichtlich arme Familie und schauen uns um. Als wir gerade amüsiert ein Lotusblatt mit Wasser übergießen, um uns mit dem Lotuseffekt zu spielen, laufen die Kinder zu uns, drücken uns eine frisch gepflückte Lotusblüte in die Hand, während sie "Hello, one dollar!!!" schreien. Sie laufen uns weiter nach und sagen ohne Pause: "Hello, one dollar- Hello, one dollar". Die (vermutlich von ihren Eltern eingetrichterte) Phrase scheint schon die einzige aus ihrem Englisch-Vokabular zu sein...die Kinder hören gar nicht mehr auf, sie vor sich hinzusagen und uns Sachen verkaufen zu wollen.

#5: Wir haben euch ja von Od erzählt, einem der Gastgeber auf der Farm( Nachzulesen in einigen der ersten Beiträge). Jetzt ist es schön über 3 Wochen her, dass wir die Farm verlassen haben, und trotzdem schreibt der Gute uns noch JEDEN TAG. In der Früh und am Abend. Mittendrin auch gerne mal des öfteren. Jeweils dieselbe Nachricht auf 3 Kanälen gleichzeitig. Anfangs fanden wir die emojibestückten, harmlosen Nachrichten in gebrochenem Englisch noch nett. Mittlerweile wird es ein bisschen komisch. Fast täglich probiert der 45-jährige Full-time-farmer uns anzurufen oder schickt uns diverse kontextlose Nachrichten...aber seht doch selbst:

#6: Mal einen schlechten Tag? Ein Spaziergang durch ein ländliches kambodschanisches Dorf reicht, um die Laune für einige Tage wieder zu heben. Besser als jede Dopamin-Pille. Herzige Kinder strahlen und lachen uns an, rufen "Helloo", "How are you?" oder wollen mit uns durch die Straßen tanzen. Vorbeifahrende Einheimische rufen uns Komplimente zu, laden uns durchaus mal auf ein Getränk ein oder nehmen sich unfassbar viel Zeit, um uns den Weg zu erklären oder andere Fragen zu beantworten. Im Zuge eines Spazierganges durch die Straßen Kambodschas/Thailands haben wir schon so viele nette Bekanntschaften gemacht und interessante Gespräche geführt. Die Menschen sind hier einfach so freundlich, bedingungslos freundlich.