Unser Tag als Lehrerinnen

Einmal selber Lehrer gewesen und man versteht, wie viel Arbeit mit dem Unterrichten eigentlich verbunden ist. Diese Erfahrung haben wir in den letzten 1,5 Wochen als Professorinnen auch gemacht. Am Vormittag haben wir Voluntäre frei. Theoretisch. Praktisch gesehen verbringen wir den gesamten Vormittag mit Vorbereitungen für die Unterrichtsstunden am Nachmittag. Wir suchen Worksheets und Arbeitsaufträge hinaus, überlegen uns Spiele und passende Songs, um die Kinder bei Laune zu halten, durchdenken, wie man den Kindern die Inhalte am verständlichsten bzw. effektivsten übermitteln kann, und kreieren aus all den Ideen ein abwechslungsreiches Programm für die kommenden Einheiten.


Ein Wochenplan teilt jedem Voluntär täglich um die drei Unterrichtsstunden zu. Von 1-3 Am Nachmittag werden sechs, mehr oder weniger, Anfängerklassen gehalten. Die Kindern werden hierfür dem Niveau und Alter entsprechend in die Klassen A-F eingeteilt. Ca. 8-14 Kinder im Alter von 5-15 sind pro Klasse vorgesehen und oft wird der Hauptlehrer von einer einheimischen Lehrkraft unterstützt, die bei Unklarheiten im Unterricht in die Landessprache "Khmer" übersetzen kann.


Am Nachmittag gibt es weitere Klassen, die von tendenziell älteren Schülerinnen und Schülern besucht werden. Problematisch sind hierbei die großen Unterschiede in den individuellen Englischniveaus, die oft schwer zu vereinbaren sind. Mal ist der eine überfordert und die andere gelangweilt, mal versteht jemand die Aufgabe noch nicht, während der Klassenkollege schon fertig ist. Auch braucht es meist einige Zeit, um zu eruieren, welche Unterrichtsart für eine bestimmte Klasse passend ist. Gerade bei den Nachmittagsklassen werden uns Voluntären viele Freheiten gelassen und wir können unseren Unterricht so gestalten, wie wir denken, dass er am meisten bewirkt.


Zwischendurch halten wir einige "open conversation"- Klassen, bei denen englische Konversation im Vordergrund steht und wir uns in Kleingruppen über kulturelle Unterschiede zwischen unseren Heimatländern, das Leben in sowie die tragische Vergangenheit von Kambodscha oder einfach über Musik und Sport unterhalten. Wir haben viel sehr Interessantes erfahren und so viele nette Unterhaltungen geführt.


Die Lernbereitschaft variiert bei den SchülerInnen von "von den Eltern hergeschleppt" bis zu "lern-euohorisch und bereit, eine Extrahalbestunde zu bleiben". Einige SchülerInnen sind herausragend intelligent und lernwillig. Hoffentlich bekommen sie die Chance, diese Eigenschaften zu nutzen und in ihrem Leben etwas zu erreichen.


In jedem Fall, ein tolles Projekt, das wir gerne tatkräftig unterstützen. Und so viele liebe, energiegeladene und fröhliche  Kinder...da macht das ganze richtig Spaß!

Für interessierte gibt es hier 2 Mitschnitte aus dem Englischunterricht: